256 Milliarden Euro investierten die Deutschen 2021 in Wertpapiere, so viel wie nie zuvor. Damit verwalten die Fondsgesellschaften nun über 4,3 Billionen Euro, 140 Prozent mehr als vor zehn Jahren, wie der Branchenverband BVI mitteilte.
Der Löwenanteil der neuen Mittel floss mit 118 Milliarden Euro in öffentliche Publikumsfonds, ein sattes Plus von 75 Milliarden gegenüber dem Vorjahr. Nach Angaben der Bundesbank geht die Nachfrage zu über 90 Prozent auf Privatanleger zurück. Für rund 50 Milliarden Euro kauften die Bundesbürger Aktienfondsanteile – im Jahr 2020 hatte dieser Wert noch knapp 21 Milliarden betragen. Vervierfachen konnten Mischfonds ihre Investitionssumme, die sich 2021 auf 42 Milliarden Euro belief. Sogar eine Verzehnfachung verzeichneten, wenn auch auf niedrigem Niveau, die Rentenfonds, denen 10,3 Milliarden Euro nach 1,1 Milliarden im Vorjahr zuflossen. Einen Rückgang gab es lediglich bei den Immobilienfonds, denen 2021 7,2 Milliarden Euro und damit 1,1 Milliarden weniger als 2020 anvertraut wurden.
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Als die Pandemie mit ihren Einschränkungen und wirtschaftlichen Verwerfungen Deutschland erfasste, ging die Sorge um, dass die ohnehin unterentwickelte private Altersvorsorge eine Hauptleidtragende werden könnte. Schließlich mussten viele Menschen alle Ausgaben auf den Prüfstand stellen.
Nun jedoch zeigt eine im vergangenen Jahr europaweit durchgeführte Umfrage des Versichererverbands Insurance Europe: Nur rund 8 Prozent der Deutschen haben wegen wirtschaftlicher Auswirkungen der Pandemie ihre private Altersvorsorge gekürzt. Damit liegen die Bundesbürger deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 17 Prozent, die ihre Beiträge reduziert, aufgeschoben oder ihre Verträge gekündigt haben. Dahinter verbergen sich große Unterschiede: 7 Prozent etwa beträgt der Wert in Finnland, Dänemark und Luxemburg, über 30 Prozent dagegen in Portugal und Griechenland.
Nur knapp über dem europäischen Schnitt von 80 Prozent liegt – entgegen verbreiteten Klischees – das Sicherheitsbedürfnis hierzulande: 84 Prozent der Deutschen ziehen „Sicherheit mit geringerem Ertrag“ einer „Rendite mit Risiko“ vor.
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Das aus privaten und gesetzlichen Krankenkassen gespeiste Gesundheitssystem in Deutschland zählt laut einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) zu den besten Europas. Untersucht wurden die Systeme von 26 EU-Ländern.
In der Spitzengruppe liegt die Versorgung in Deutschland beispielsweise bei der Ärztedichte, die 4,5 pro 1.000 Einwohner beträgt. Nur drei Länder im Vergleich kommen auf eine höhere Quote, nämlich Österreich (5,4), Norwegen (5,1) und Litauen (4,6). Schlusslicht ist Polen mit 2,4 Ärzten pro 1.000 Einwohner. Auf Platz sechs landet Deutschland bei der Kostenübernahme für ambulante Behandlungen (89,1 Prozent), auf Platz fünf bei der für die stationäre Versorgung (96,7). Die Wartezeit auf neu zugelassene Medikamente ist hierzulande mit 50 Tagen so kurz wie in keinem anderen untersuchten Land. Auch die Wartezeit auf einen Arzttermin kann sich sehen lassen: 74 Prozent der befragten Deutschen erhielten bei ihrem letzten akuten Behandlungsbedarf einen Termin am selben oder am nächsten Tag.
Ein „Gesamtsieger“ wurde unter den Systemen nicht gekürt. Nachholbedarf sehen die Studienautoren in Deutschland bei der Verfügbarkeit von Video-Sprechstunden und beim Online-Zugang zu Terminen und zu Testergebnissen.
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Was wurde aus 10.000 Euro, die man am 1. Januar 2021 in ein bestimmtes Asset gepackt hat, bis zum 31. Dezember des Jahres? Die Antwort lautet bei den meisten Anlageklassen: deutlich mehr.
Ein Investment im DAX etwa hätte aus der Startsumme 11.579 Euro gemacht, ein Plus von 15,79 Prozent also. Danach allerdings ging es Anfang 2022 erst mal wieder bergab. Der US-Index Dow Jones schaffte im vergangenen Jahr 18,73 Prozent, der Euro Stoxx 50 sogar 20,99 Prozent. Schwach schnitt dagegen der japanische Nikkei mit 4,91 Prozent ab. Darunter blieb aber noch Gold mit 4,30 Prozent; Silber glitt sogar ins Minus (–5,47 Prozent). Mit Immobilien in deutschen Großstädten konnte man, den durchschnittlichen Quadratmeterpreis zugrunde gelegt, aus den 10.000 allein durch Wertsteigerung rund 13.000 Euro machen – Mieteinnahmen kommen gegebenenfalls hinzu.
Mit weitem Abstand vorn in der 2021-Renditebringerliste liegen aber die Kyptowährungen Bitcoin mit 74,7 und Ethereum mit 461 Prozent Kurszuwachs. Auch dieses Feuerwerk fand Anfang dieses Jahres ein Ende, als der Kryptomarkt in die Tiefe rauschte: Der Bitcoin erlebte einen zwischenzeitlichen Kursverfall von über 50 Prozent.
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